Die Stifterin
Lebenslauf
Irmgard Clausen wurde am 28.August 1953 geboren und wuchs in Küps auf. Nach ihrer Ausbildung zur Buchhändlerin eröffnete sie 1975 im schleswig-holsteinischen Nortorf die Bücherstube, die sie bis 1986 führte. 1987 übernahm sie dann die Buchhandlung Riemann in Coburg und erweiterte dort fortwährend ihre Aktivitäten. Nicht zuletzt die unzähligen Autorenlesungen und Aktionen zur Leseförderung von Kindern und Jugendlichen machten die Buchhandlung zu einem bedeutenden kulturellen Zentrum Coburgs. Nachdem Irmgard Clausen 2015 die Buchhandlung in jüngere Hände übergeben hatte, rief sie die Agentur für Lesevergnügen ins Leben, um sich weiterhin lesefördernden Aktionen zu widmen.
Die Stifterin Irmgard Clausen ©Hagen Lehmann
Leseförderung in Coburg
Im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten stand immer die Absicht, Kinder zwar möglichst gezielt, aber in einem weit gesteckten Rahmen an Lektüre heranzuführen. Denn Leseförderung soll im Sinn der Stifterin möglichst früh beginnen, sie soll die Lust am Lesen auf unterschiedlichsten Ebenen wecken und fortwährend neue Impulse geben. So erfand sie schon 2003 den Lesekoffer: Zunächst als Leseförderangebot in Coburg gedacht, reisen mit Büchern gefüllte Koffer, die Lesekoffer, seit 2004 auch bundesweit von Buchhandlungen in Grundschulen und begeistern unzählige Kinder mit neuer Lektüre.
2017 initiierte Irmgard Clausen mit der Lehrerin Susanne Gerhardt das Leseförderprojekt Los!Lesen – eine Woche Buchvergnügt, das 2.400 Kinder und Jugendliche in der Stadt und im Landkreis Coburg erreichte. Hier konnten im Sinne der Stifterin Kinder zwischen 4 und 14 Jahren spielerisch, fröhlich und ohne Lerndruck ein vielfältiges Leseförderprogramm erleben: In Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen sowie Förderstufen stand das Spiel mit Buchstaben und Worten, die Freude an schönen Texten und Illustrationen sowie die Begegnung mit Autorinnen und Autoren im Mittelpunkt der Aktivitäten.
Irmgard Clausen moderiert das Lesekofferfest 2006 in Coburg ©cjk
Los!Lesen 2017 in Coburg ©cjk
Leseförderung außerhalb Coburgs
Auch außerhalb Coburgs engagierte sich Irmgard Clausen für die Leseförderung: Seit der Gründung der Interessengemeinschaft Leseförderung im Börsenverein des Deutschen Buchhandels im Jahr 2007 war sie dort Mitglied und übernahm 2008 das Amt der Sprecherin. Drei große Leseförder-Aktionen der IG entwickelte Irmgard Clausen mit entschiedener Beharrlichkeit maßgeblich mit.
Das Gütesiegel Buchkita wird an besonders buchaffine und leseaktive Kindergärten vergeben.
Mit der Lesetüte wurde eine Idee der Hochheimer Buchhändlerin Jutta Bummel verwirklicht: 2017 verteilten erstmals 570 Buchhandlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz 125.000 Tüten mit Büchern an Erstklässler als Willkommensgeschenk zum Schulbeginn. Seitdem wird die Aktion jährlich mit regem Elan und großen Zahlen fortgesetzt.
Mit der Auszeichnung Lesekünstler des Jahres werden seit 2009 jährlich Autorinnen und Autoren ausgezeichnet, denen es gelingt, Kinder und Jugendliche bei ihren Lesungen durch ihre Person und die Inhalte ihrer Bücher zu begeistern. Es war Irmgard Clausen stets eine besondere Freude, diesen Preis zu überreichen.
Übergabe der Lesetüten durch Irmgard Clausen. Die Liedermacherin Christine Alberth begleitet das Lesetütenlied mit Gitarre. ©Hagen Lehmann
Es geht weiter
Die Irmgard-Clausen-Stiftung für Leseförderung wird das oben beschriebene Engagement weiterführen.